
Arbeit mit meiner Therapiehündin
Der Einsatz eines Therapiehundes kann neben der sozialen Förderung weitere positive Auswirkungen auf den Menschen haben. Der Einsatz kann im Weiteren die Kommunikation, sowie die selektive Aufmerksamkeit fördern und kann einen positiven Einfluss auf physische Reaktionen (Beruhigung, tiefere Atmung, Entspannung der Muskulatur etc.) und auf den psychischen Bereich (Stressreduktion, Nähe, Vertrauen, Trost etc.) haben.
Im Oktober 2023 schloss ich mit unserer Hündin die Therapiebegleithundeausbildung erfolgreich ab. Meine Hündin begleitet mich in meiner freiberuflichen Tätigkeit in meiner eigenen Praxis.
Der Einsatz des Hundes kann, muss aber nicht stattfinden und wird jeweils individuell besprochen. Hierbei müssen u.a. die Themen Tierhaarallergie, Asthma, COPD und weiteres besprochen werden. Gegebenenfalls muss hier Rücksprache mit dem behandelnden Arzt gehalten werden.
Die tiergestützte Intervention stellt kein „Allheilmittel Hund“ oder Patentrezept dar, sondern sollte geprägt sein von einem partnerschaftlichen Umgang im Hund- Mensch- Team, zudem sollten alle am Prozess beteiligten Freude an der Zusammenarbeit haben
Eine ganz besondere Therapiehündin
Meine Hündin ist von ihrem zauberhaften Wesen nicht unbedingt der klassische Kuschel- Therapiehund. Mit ihrem ausdrucksstarken, unmittelbaren Wesen ist sie sehr verbunden mit ihrem Umfeld. Für ihren Einsatz in der systemischen Arbeit und in der Soziotherapie sind ihre Stärken besonders gut geeignet, um innerhalb der Triade (Klient, Berater, Therapiehund) zu arbeiten, um emotionale Übertragungen anhand ihres intuitiven, sehr deutlichen Verhaltens besprechbar zu machen oder um den Hund als externen, neutralen Teilnehmer mit in die Beratung einzubinden.
Als tierische Unterstützung hat sie einen besonderen Stellenwert in meiner Beratung um Themen wie Grenzen, Intuition, Impulskontrolle, Vertrauen und emotionale Regulation zu Besprechen und zu bearbeiten. Der Schlüssel liegt darin, ihre Reaktionen bewusst in den therapeutischen Prozess einzubauen und die Klienten zum Reflektieren einzuladen.
Ihre Ausdrucksstärke und ihr Schutzbewusstsein können in der Therapie durchaus wertvolle Funktionen haben, besonders in systemischen und dynamischen Prozessen.
1. Spiegelung von Dynamiken im System
• Die Hündin kann als Resonanzkörper für systemische Spannungen dienen. Ihre Reaktionen können Hinweise auf unausgesprochene Konflikte oder emotionale Dynamiken in einer Person, einer Familie oder einem Team geben.
• Wenn sie beschützend reagiert, könnte das eine Gelegenheit sein, über Grenzen, Schutzbedürfnisse oder Dominanzstrukturen in der Gruppe zu sprechen.
• Ihre Spontanität kann Impulse für das Thema Selbstregulation und Kontrolle liefern – sowohl auf individueller als auch auf systemischer Ebene.
2. Arbeit mit Grenzen
• Ihr Raumanspruch kann ein guter Ausgangspunkt sein, um mit KlientInnen über persönliche Grenzen, Sicherheit und Raumansprüche zu sprechen.
• Gerade Menschen, die Schwierigkeiten haben, ihre eigenen Grenzen zu setzen oder andere Grenzen zu respektieren, können durch die Beobachtung der Hündin über ihre eigenen Muster reflektieren.
3. Umgang mit Impulsivität und Regulation
• Menschen mit Schwierigkeiten in der Emotionskontrolle können durch die Hündin lernen, Ruhe und Klarheit auszustrahlen, um ihn zu beruhigen.
• Ihr Verhalten kann als Metapher für Impulskontrolle dienen: „Wie können wir ihr helfen, sich zu regulieren? Und wie machen wir das bei uns selbst?“
4. Aktivierung und Konfrontation statt reiner Beruhigung
• Während ruhige Therapiehunde oft für Entspannung und Sicherheit sorgen, kann eine ausdrucksstarke und spontane Hündin gezielt Dynamik in die Therapie bringen.
• Sie kann dabei helfen, blockierte Emotionen zu aktivieren oder eingefahrene Muster zu unterbrechen.
• Besonders in stagnierenden Prozessen kann ihre Energie helfen, Klienten aus ihrer Komfortzone zu bringen.
5. Förderung von Klarheit und Führung
• Meine Hündin braucht klare Kommunikation und eine ruhige, souveräne Ansprache – genau das, was sich viele Klienten in ihrem eigenen Leben wünschen.
• Die Arbeit mit ihr kann dazu beitragen, dass Klienten lernen, sich zu positionieren, sich selbst klarer auszudrücken und Verantwortung für ihre Wirkung zu übernehmen.
Statt als „Problem“ wird die Ausdrucksstärke und das Schutzbewusstsein als Ressource ihres Wesens gesehen. Meine Therpiehündin macht unbewusste Dynamiken sichtbar, fördert Reflexion über Grenzen und Selbstregulation und bringt Energie in therapeutische Prozesse. Diese Eigenschaften können gezielt genutzt und in den Therapieprozess eingebunden werden.
Für Fragen betreffend der geltenden Rechtsgrundlagen oder der Tierschutzbestimmungen stehe ich gerne zur Verfügung.
Der Ausbildungsnachweis, bzw. das Gutachten über die bestandene Therapie(begleit)hundeprüfung, sowie ein aktuelles Gesundheitszeugnis, der Impf- und Versicherungsnachweis, sowie die Protokolle zur der endo- und ektoparasitären Prophylaxe liegen selbstverständlich vor.
Tierschutz steht für mich an erster Stelle!